Strand & Golf auf Mauritius

Es gibt viele Gründe für einen Golfurlaub auf der tropischen Insel Mauritius – Neben topgepflegten Golfanlagen, auf denen ein entspannter Dresscode und kein Gedränge herrscht, wären da noch die puderweißen Sandstrände, der warme türkisfarbene Ozean, ein angenehm sanfter Passatwind und natürlich Sonne satt.

Die Golfwelt blickt nach Mauritius

Der aktuelle Anlass für mich war allerdings ein anderer. Auf Einladung des Mauritius Tourism Promotion Boards weilte ich auf der Zuckerrohrinsel, um dem DP World Tour und Sunshine Tour Event, den AfrAsia Bank Mauritis Open, auf dem wunderbaren Mont Choisy Kurs im Norden des Landes beizuwohnen. Vier Deutsche waren am Start, von denen ausgerechnet Marcel Siem, dessen Wahlheimat Mauritius ist, nicht den Cut schaffte. Bei den Italian Open dieses Jahr noch erfolgreich, erwischte er hier keine gute Phase. Freddy Schott hingegen gelang ein fünfter Platz. Am Ende siegte mit dem Engländer John Parry einer, den man nach den ersten drei Turniertagen nicht unbedingt am Zettel hatte.

Der Championship-Platz Mont Choisy wurde vom renommierten Golfarchitekt Peter Matkovich designt und erst im November 2017 eröffnet. Der Platz beeindruckt speziell auf den ersten neun Löchern mit seiner freien, weitläufigen Topographie, den schwarzen Vulkanfelsen und dem Bergmassiv im Hintergrund. Die ondulierten Grüns sind durchaus schwer anzuspielen und von vielen Bunkern bewacht.

Natürlich ist der Kurs während des Turniers für uns Hobbygolfer gesperrt. Aber neben den vier Turniertagen blieb genug Zeit, das übrige Golfgeschehen der Insel zu erkunden. Mauritius zählt mittlerweile elf 18-Loch-Plätze und drei 9-Loch-Plätze.

Mauritius: Strand & Golf geht beides

Doch zunächst relaxe ich erst einmal am feinen Strand meines Hotels Trou aux Biches, einem Resort der Beachcomber Kette. Ich staune über die Großzügigkeit und Schönheit der gesamten Anlage, meines Zimmers und überhaupt – von Sekunde eins kommt man hier in die Tiefenentspannung. Alle Arten von Wassersport kann man in diesem Resort betreiben, das meiste sogar ohne Aufzahlung. Und dann diese Farben: weißer Strand, helltürkises Wasser, das Grün der allgegenwärtigen Palmen. Einfach herrlich.

Aber ich bin primär zum Golfen da. Meine erste Station heißt Ile aux Cerfs, etwa 75 Minuten von Mont Choisy entfernt. Die Anreise zum Golfplatz ist auf den letzten Kilometern nur per Boot möglich, das alle 20 Minuten fährt. Der nette Kapitän lässt mich kurz ans Steuer, ich bin die einzige Passagierin. Ein Angestellter holt mich am Landesteg mit dem Golfcart ab und bringt mich zum gepflegten Clubhaus. Mein erster Eindruck wird sich auch nach der Runde nicht ändern: Herrliche Landschaft, exotisches Flair, spannendes Layout, nicht gerade leicht zu spielen, aber ungemein beeindruckender Platz. Die Optik entschädigt für etwaige Ballverluste.

Ich spiele in meinem Flight mit dem Vater des französischen Tourspielers Alexander Levy. Stolz erzählt er mir, dass der Sohnemann schon fünfmal auf der DP World Tour gewonnen hat (diesmal landete er unter ferner liefen) und Ambassador des benachbarten Platzes Anahita ist. Nach der Runde gönne ich mir noch einen Lunch im Strandrestaurant La Flibuste. Der beste gegrillte Oktopus meines Lebens, und das mit sensationellem Blick aufs Meer. Unbezahlbare Erfahrung!

Anahita stellt übrigens golferisch eine noch größere Herausforderung dar. Schon allein weil es ein spürbar längerer Platz (Par 72, 6.828 m) ist. Da muss man bei jedem zweiten Schlag nach dem (hoffentlich) langen, geraden Drive zum Holz greifen. Sonst gibt es keine Chance auf einen guten Score. Alles in allem aber definitiv ein Must Play, wenn ihr auf Mauritius seid.

Die Briten brachten einst den Golfsport nach Mauritius

Am nächsten Tag erkunde ich den Süd-Westen. Genauer gesagt das Paradis Golfhotel samt zugehörigen Platz, das ebenfalls zur Beachcomber Kette gehört. Zwei Stunden Autofahrt sind zwar kein Pappenstiel, aber es lohnt sich. Für den Paradis Golfclub gilt: Nomen est Omen. Der mystische Berg Le Morne, die tropische Natur, die Ausblicke auf das Meer und die abwechslungsreichen Löcher bieten ein perfektes Szenario für einen Golftag. Die Backnine entlang des Wassers sind besonders spannend. Meine vorgebuchte Teetime ist um 14 Uhr, aber ich bin sehr früh dran. Kein Problem, sagt Golfclubmanager Sam, ich könne jederzeit starten. Es sind erstaunlich wenig Spieler sind am Platz – im Dezember sei immer etwas weniger los.

Mauritius: Die Auswahl an guten Golfplätzen ist groß

Noch weiter im Süden, in Bel Ombre, befinden sich zwei Plätze, die zum eleganten Heritage Resort gehören. Diese habe ich schon bei meiner ersten Mauritius Reise gespielt. Der vor genau einem Jahr eröffnete spektakuläre La Réserve Golf Links ist ein neues Aushängeschild des internationalen Golfsports. Mit Panoramablicken von jedem Loch auf den Indischen Ozean fügt sich dieser aufregende Platz harmonisch in die Natur ein. Schon der Auftakt ist einzigartig: erstens bekommt man bei der Teebox 1 ein Gläschen Whiskey kredenzt, und das selektive erste Par 4 bergab bietet einen Blick auf das gesamte Areal. Es empfiehlt sich, vor der Runde den Ballvorrat aufzustocken.

Der zweite Platz des Heritage Resorts, der Le Chateau, spielt sich leichter und ist von der Natur gesegnet mit prächtigen, Jahrhunderte alte Bäumen. Man fühlt sich dort wie in einem tropischen Garten. Die breiten Fairways sind top gepflegt und die Grüns sind schnell. Der Kurs verfügt über ebenfalls denkwürdige Löcher, an die man sich lange erinnert. Marcel Siem, der seinen Wohnsitz hier im Heritage Resort hat, schwärmt von der Insel und fasst die Faszination so zusammen: „Mauritius ist einfach traumhaft schön. Ich finde die Work-Life-Balance einfach fantastisch. Und ich habe hier so viele nette Leute kennengelernt. Und das Wichtigste, es bietet Golf at it´s Best“.

Mauritius lässt keine Wünsche offen

Mein Fazit: Für europäische Golfer ist Mauritius mit seinem tropischen Setting aus Palmen, Strand und Meer eine Traum-Destination, und das auch noch einigermaßen leistbar. Die Zeitverschiebung von drei Stunden ist erfreulich gering, die Hotels lassen keine Wünsche offen. Eine Runde Golf lässt sich hervorragend mit einem gechillten Strandaufenthalt oder einem Wassersportprogramm verbinden. Nicht zu vergessen die wunderbaren lokalen lukullischen Genüsse mit einer Mischung aus indischer, kreolischer, südafrikanischer Küche und natürlich allem, was das Meer an Artenreichtum zu bieten hat.




Social-Media: