Warum leicht, wenn´s schwer geht – die schwierigsten Plätze Europas

Normalerweise präsentiere ich hier Tipps für tolle Plätze und wo es sich lohnt, auf zu teen. Je nach Handicap und Persönlichkeit spielt man meist nach Möglichkeit schöne und faire Plätze, die einen gut aussehen lassen und wo man gerne den Score notiert. Fallweise hat man aber Lust, schwierige „Kandidaten“ zu bezwingen. Der Spaßfaktor ist in dem Fall von der Tagesform abhängig. Für euch habe ich eine Liste von interessanten Golfplätzen in Europa zusammengestellt, die es Golfern alles andere als leicht machen. Nicht alle habe ich selbst gespielt, aber die meisten. Für die Auflistung habe ich mich darüber hinaus an den Slope-Ratings und Erzählungen von erfahrenen Golffreunden orientiert.

Eine Herausforderung: die schwierigsten Golfplätze Europas

Here we go – zunächst nach Deutschland: Der GC Bodensee Weißensberg nahe Lindau ist mit seinen Biotopen und Bunkern ein ballfressendes Monstrum, das sich hinter altem Baumbestand tarnt. Der Platz sieht von oben aus, als hätte ein Kleinkind ein Golfplatz-Puzzle mit Bunkern, Wasser, Seen, Biotopen und Hügeln durcheinander gewirbelt. Als ich vor Jahren die Festspiele in Bregenz besucht habe, gab es die Gelegenheit für eine Runde.

Deutschlands Plätze für Könner

Rom hat am Ende das Rennen gemacht, aber fast wäre der Faldo Course in Bad Saarow Gastgeber des Ryder-Cups geworden. Es gibt landschaftlich hübschere Plätze, aber wenige mit diesem sportlichen Format. Aus einer Wiese wurde ein Links-ähnliches Terrain gezaubert, das sich auch so spielt, also offen und durchaus windanfällig. Der Untergrund ist hart und die Fairways ruppig. 133 Topfbunker tun das Übrige, um die Fähigkeiten des Spielers zu testen.

Woanders spielt man Golf, hier bezwingt man „The Green Monster“, so die Eigenwerbung. Und es ist nicht übertrieben. 1997 eröffnet, verspricht die Green Eagle Courses Anlage nahe Hamburg einzigartiges Golfvergnügen. Wobei das Vergnügen relativ ist. Der Nord Course ist sehr lang, von Gelb immerhin 6.600 Meter – in Kombination mit vielen Wasserhindernissen meiner Meinung nach der wohl schwierigste Golfplatz Deutschlands.

In Österreich ist für mich Adamstal immer wieder eine Herausforderung. Nicht nur, weil er ordentliche Kondition erfordert und daher ein Cart echt nützlich ist. Es ist die Kombination aus engen Bahnen, Bächen, Waldlichtungen und kleineren Grüns. Hier ist Genauigkeit gefragt. Der Championship Kurs ist immer makellos gepflegt und spielt sich durchaus sportlich.

Der 1990 eröffnete Albatros-Kurs in Golf National bei Paris zählt ebenfalls zu den schweren Plätzen. Er ist eine Mischung aus Links- und Florida-Style mit großen Teichen und hier ist präzises Spiel unverzichtbar. Das Layout verzeiht kaum Fehler, die vielen Bunker und Wasserhindernisse sowie das zähe Rough bestrafen ungenaues Spiel unerbittlich mit Schlag- oder Ballverlust.

Camiral Golf – schön und schwer

In Spanien habe ich eine sehr bekannte Anlage getestet. Anlass war letztes Jahr die Umbenennung von PGA Catalunya in Camiral Golf & Wellness. Der Zustand der Fairways und Grüns ist perfekt, das Layout des Stadium Course ist auf Könner zugeschnitten. Mich Hobbygolfer ließ das dichte Rough manchmal verzweifeln. Die Bahn 13 – ein kurzes Par 4, das vom Abschlag bergab geht und dessen Grün fast komplett von Wasser umschlossen ist – gilt als eine der gelungensten Golfbahnen der Welt. Der zweite Kurs, der Tour Kurs, ist etwas leichter zu spielen.

Der Kurs mit dem höchsten Slope in Europa liegt 20 Minuten entfernt von der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Der Black River Golf Course ( Course Rating 80, Slope Rating 155) ist eine Herausforderung. Selbst Scratch-Golfer bekommen hier sieben Schläge gutgeschrieben. Besonders ungewöhnlich ist das Doppel-Inselgrün der 15 und 17. Luxuriöses Clubhaus!

Achtung: Dieser Platz wird „das Biest“ genannt

Last but not least: Carnoustie, »der schwerste Platz der Welt«, wie schon Gary Player einmal sagte, einer der Austragungsorte der British Open. Der Kurs wird auch das Biest genannt und das hat seine Gründe: Denn stark ondulierte Grüns und wellige Fairways befördern die lang ausrollenden Bälle bevorzugt in die mehr als 100 tiefen Topfbunker oder bleiben im besonders dicken Rough hängen. Vor allem die Löcher 16 bis 18 haben es in sich. Etwas für wahre Golfpuristen.




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