MARKUS KIRNBAUER – Top-Winzer mit Golfleidenschaft
Heimische Winzer erobern die Golfplätze. Keine Übertreibung. Denn immer öfter sind neben den edlen Tropfen auch deren Produzenten in den Clubs präsent. Ich treffe einen von ihnen, einen besonders engagierten: Markus Kirnbauer aus dem Burgenland.
Das elterliche 45 ha große Weingut K & K Kirnbauer ist für seine hervorragenden Weine bekannt. Markus Kirnbauer ist Geschäftsführer und damit „verantwortlich für das, was die Leute später im Glas haben“, sagt er mir. Sogar in der FC Bayern VIP-Lounge in München sind seine Weine zu haben. Nach der absolvierten Weinbauschule in Klosterneuburg und einem abgeschlossenen Wirtschaftsstudium war er aber erst einmal 12 Jahre selbständig als Unternehmensberater, war beruflich viel im Ausland. Heute ist das anders. Er wurde seßhaft, stieg voll in das Familien-Unternehmen ein und entdeckte die Leidenschaft zu Golf. Geradezu schicksalshaft: Sein Vater wollte einen geschenkten Platzreifekurs nicht antreten.
HERZENSPROJEKT EIGENER GOLFPLATZ
Seit Jahren kämpft er für die Umsetzung eines Golfplatzes bei ihm in der Nähe. Auf einer Fläche von 70 Hektar soll der 18-Loch-Platz „Blaufränkisch Land“ entstehen, teils auf ungarischem und auf österreichischem Territorium liegend. Ein Herzensprojekt. In der Zwischenzeit spielt der 48-Jährige eben im 45 Minuten entfernten Lutzmannsburg Golf. Auch wenn er schon seit 15 Jahren dem Golfsport frönt: Bei seinem Handicap sieht er selber noch „viel Luft nach oben“, aber mit dem oft zitierten Nachsatz „Zum Glück muss ich aber nicht vom Golf leben.“
Wein und Golf ist für Kirnbauer ein Erfolgs-Werkzeug: „Durch Golf wird das Business belebt. Man kommt leichter mit Kunden ins Gespräch, wenn man mit ihnen eine Runde spielt, als wenn man nur nach dem Turnier als Betreuer des Wein-Standes mit dabei ist. Und es hat viel gemeinsam: beim Golf und im Weinkeller braucht man Demut und Geduld.“
ZWEI LEIDENSCHAFTEN: WEIN UND GOLF
„Ich hab ja die Blutgruppe Blaufränkisch“, sagt er lachend und meint es durchaus so. Kirnbauer ist immer an vorderster Front dabei. Bereits 2003 rief er die Vitikult-Winzer ins Leben, er ist Mitveranstalter von einschlägigen Turnieren wie der Winzertrophy oder dem Cross Country Blaufränkisch Event, bei dem mitten durch die Weingärten gegolft wird. Dann trifft er sich mit vielen golfenden Winzer-Kollegen, Fachjournalisten, Gastronomen, Touristikern, Branchenexperten und Weinhändlern beim Spiel und am Abend bei Verkostungen und geselligem Get-Together.
Wenn die heimischen Winzer also heute sagen, sie gehen ins Grüne, dann ist immer öfter der Golfplatz und nicht der Weinberg gemeint. Gut für den Golfsport – und für alle Golfer, wenn sie nach dem Spiel mit den besten Tropfen auf die Runde anstoßen können.