FRANZ LAIMER, DER GOLFPROFESSOR – oder wie er selbst sagt, Mister 102 Prozent

Ich erkenne ihn von weitem an seiner Kopfbedeckung, als ich den Proshop betrete – Franz Laimer trennt sich nie von seinem Markenzeichen, der Ben Hogan Gedächtniskappe. Der einstige Spitzengolfer ist heute Betreiber einer der renommiertesten und besten Golfschulen. Er selbst würde sagen, die beste und das beste Trainingszentrum in ganz Europa. Sein Unternehmergeist ist einzigartig dynamisch, sein Trainingskonzept einzigartig klar – Der Golf-Professor (2007 bekam er für ein Buch über Golf als Schulsport den Ehrentitel vom Bildungsministerium verliehen) behauptet, dass man für einen guten Golfschwung „nur“ vier Dinge beherrschen muss: Griff, Stand, Auf- und Abschwung. Seit 40 Jahren ist er DIE Trainer-Koryphäe in Österreich, hat über 100.000 Golfern technisch auf die Sprünge geholfen in seiner modernen, kürzlich erweiterten Golfarena bei Bad Ischl. Ich habe mich dort umgesehen und ihn zum Interview gebeten.

Franz Laimer, oder auch bekannt als der Golfprofessor. Erklären Sie mir Ihr Trainingsprinzip – Sie nennen es Laimer4Golf.

Genau, ich glaube stark an das Vier-Säulen-Prinzip. Kein Golfer wird mit einem schlechten Griff, einem schlechten Stand oder einer schlechten Schwungebene zum Erfolg kommen. Damit sind wir schon fertig. Die meisten Golfe wollen gut spielen und wenig dafür tun. Darüber habe ich auch zwei Bücher geschrieben, damit man das System zuhause nachlesen kann. Ich bin ein großer Verfechter dass jeder seinen eigenen Golfschwung hat, aber unter Einhaltung der Bewegungsgesetze. Beachten und Kontrolle. Ich hasse nichts mehr, als wenn der Golflehrer hergeht, dich auf Kamera aufnimmt und dann mit einem Profispieler vergleicht. Was soll das bringen?“

FRANZ LAIMERS GOLFKARRIERE – WIE ALLES BEGANN

Bereits mit fünf Jahren begann sich Franz Laimer für Golf zu interessieren. Direkt neben dem Golfclub Salzkammergut in Bad Ischl auf einem Bauernhof aufgewachsen, verdient er sich die ersten Groschen als Caddy. Und wundert sich, dass sich die meisten Spieler so schwer tun. „Ich habs dann selber probiert, das ging relativ einfach und rasch recht gut, und mit 16 bin ich dann dem Club beigetreten. Ich habe von zuhause keine finanzielle Unterstützung gehabt. Meine Eltern hätten lieber gehabt, dass ich am Bauerhof gearbeitet hätte.“ Als Lehrling in einem Sattlerbetrieb verdient er sich daher die ersten Nenngelder der Turniere. Trainiert jeden Morgen von 4.00 bis 7.00 Uhr in der Früh, bevor er arbeiten geht. Am Wochenende dann golft er. Innerhalb eines Jahres spielt er sich auf ein sensationelles Hcp 1 herunter. „Ich hatte das großes Glück, dass ich damals einen Trainer gefunden habe, der von mir überzeugt war. Aldo Moraldo, leider letzte Woche verstorben. Am Club hatte ich weitere Unterstützer, Gott sei Dank.“

Erinnern Sie sich überhaupt noch an Ihren ersten Golfsieg?

Ja klar, das war mein erstes Antreten dort, war in Linz Puchenau am damaligen 9-Loch Platz.

Waren Sie ein grosses Talent?

Nein, gar nicht. Ich bin eher der bewegungsmotorisch Untalentierte. Ich habe halt nix dem Zufall überlassen. 1978 habe ich dann gewechselt ins Profilager, habe eine ganz gute Laufbahn hingelegt. Hab 11 Jahre die österreichische Rangliste angeführt und in der Zeit 129 internationale Turniere gewonnen. Bis meine Karriere durch einen Unfall (Anm.: bei einem Autounfall verletzt er sich am Rücken, mehrfache Operationen folgen) beendet wurde.“

FRANZ LAIMER – VOM GOLFPROFI ZUM UNTERNEHMER

1989 folgt der Sprung ins Unternehmertum. Innerhalb kurzer Zeit Jahr plant und setzt Franz Laimer das Trainingszentrum direkt neben dem bestehenden Golfplatz um. Die Stadt stellt das Gelände zur Verfügung, er überzeugt alle von seiner Vision. „Ich brauche eine Zielsetzung, dann einen Plan, und dann setze ich das um. Sowohl als Unternehmer und auch als Golfer. Ich war der Pionier, mit Gruppenunterricht und allem. Gab es damals alles nicht. Wir haben dann mehrfach angebaut. Das ist der Erfolg von Franz Laimer. Die Schüler bekommen meine Begeisterung mit. Nicht umsonst ist mein Motto: Ist der Schwung im Eimer, gehst zum Laimer.“

Warum sind Sie nicht einfach Teaching Pro in Bad Ischl oder auch wo anders geworden?

Das war nichts für mich. Ich will selbständig sein, selbst bestimmen, nicht abhängig sein von Funktionären. Es ist einfach harte Arbeit. Ich arbeite 7 Tage in der Woche. Ich habe meine Partner, ich besuche viele Seminare für Ausbildungen. Da tun sich schon viele schwer, wenn mich jemand von etwas überzeugen will. Ich bin 42 Jahre im Business. Golf ist halt meine Passion. Ich gebe immer 102 Prozent.

Wie steht Ihre Familie dazu?

Da bin ich stolz drauf. Die Familie hat mir den Rücken frei gehalten. Meine Frau Anneliese hat mich immer machen lassen, war selber Lehrerin. Sie hat den Haushalt und die Kinder geschaukelt. Wir haben zwei Kinder. Mein Sohn hat sehr erfolgreich gespielt, hätte Karriere machen können, war aber heimatverbunden und wollte nicht von der Familie weg. Die Tochter hat nie gespielt. Selber spiel ich nur noch vier, fünf Runden im Jahr.“

Zu mehr komme er zeitlich nicht mehr. In seinem privaten Golfbag stecken übrigens Taylormade Schläger. Da schwört er drauf.

DAS FRANZ LAIMER GOLFERLEBNIS – EUROPAWEIT EINZIGARTIG

Der Umbau der Golfschule ist noch nicht vollendet, die Pläne reichen noch weiter. Es soll ein modernes Leistungskompetenzzentrum, ein wahrer Golfcampus geschaffen und vermarktet werden. Taylormade wird einen Performance Shop integrieren. Aber schon jetzt waren die Aufwände gross. 25.000 Kubikmeter Material wurden verschoben, um auf der bisherigen Driving Range die Abschlagfläche nach hinten zu verlegen. Dadurch verlängerte sich die Spielbahn auf 350 Meter. Longhitter dürfen sich freuen. Aus 80 wurden 120 Abschlagplätze. 40 davon überdacht. Neu sind auch sechs beheizte mit radarbasierten Messgeräten, um Schläge in Echtzeit analysieren zu können. Im Gebäude des Trainingszentrums befindet sich zudem eine 400 Quadratmeter große Indoor-Anlage für langes und kurzes Spiel und ein großer, bestens sortierter Golf-Shop mit Fittingcenter für Schläger und Schuhe.

Sie haben viel Geld und Energie in diese Erweiterung gesteckt – wie sieht der wirtschaftliche, unternehmerische Plan aus?

Wir streben eine Verdoppelung der Tagesgäste an. In zwei Jahren wollen wir von bisher etwa 9.000 auf 21.000 Kunden jährlich kommen. Ich wollte schon lange für den Golfsport etwas Einmaliges, Besonderes und Nachhaltiges schaffen. Das Invest ist auf acht Jahre angelegt. Wir wollen uns von anderen unterscheiden. Und das wird uns gelingen!“

WORDRAP MIT FRANZ LAIMER

MEINE FREUNDE BEZEICHNEN MICH ALS… Spinner (lacht)

ICH BIN RICHTIG GUT IM…. Unterrichten

ICH KANN NICHT LEIDEN…. Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit

IN MEINEM LEBEN BIN ICH DANKBAR FÜR… das, was ich machen hab dürfen.

ICH FÜRCHTE MICH VOR… niemanden

DAS SCHÖNSTE KOMPLIMENT DAS MAN MIR MACHEN KANN, IST…

Du hast es gut gemacht!


Weitere Infos zum Franz Laimer Golf Trainingszentrum findet ihr hier.




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