ERFINDER DER STRAWBERRY TOUR

Er ist das Mastermind hinter einer der erfolgreichsten und grössten Golf Amateur-Turnierserien, der Strawberry Tour – Günter Gerhartinger, 75. Vor knapp 20 Jahren gründete der gebürtige Innviertler diese Tour aus einem einzigen, bis heute gültigen Motiv. Er erkannte es als Erster. „Die Leute spielten immer weniger Turniere in fremden Clubs. Wenn man für 80 bis 100 Euro ein Turnier spielt, vielleicht auch noch schlecht abschneidet, dann macht man das ein, zweimal aber dann nie wieder. Dabei wollen die Leute ja Turnier spielen, aber zu einem vernünftigen Preis, sonst kann und will es sich keiner leisten. Dieses Klientel sprechen wir mit der Strawberry Tour an.“

GOLF FÜR ALLE LEISTBAR MACHEN

Von seinem Büro in Linz aus dirigiert er mit schlanken 10 Mitarbeitern, darunter Tochter und Schwiegersohn, seine vielfältigen Golfagenden. In unserem Gespräch wirkt er sehr entspannt, obwohl er auf vielen Hochzeiten tanzt. Neben der Entwicklung und Durchführung der Turnierserie, der Geschäftsführung der Vereinigung GOLFDirekt (Greenfee-Gutscheinbücher, Fernmitgliedschaften, Onlineshop) gehört auch der Betrieb von Golfclubs dazu. Den GC Böhmerwald überließ Gerhartinger nach einigen Jahren seinen damaligen Partnern, auch den Club Römergolf im Salzburger Land hat er mittlerweile verkauft. Den Kärntner 9-Loch Club Drautal übernahm er 2006 mit de facto null Mitgliedern. Neben einigen baulichen Maßnahmen hat Günter Gerhartinger vor allem auf das Miteinander gesetzt. Heute ist man mit knapp 3.000 Mitgliedern nicht nur der größte und einer der günstigsten Golfclubs Kärntens, sondern auch ein beliebtes Ziel für Golfanfänger. Der angenehm flache und nicht sonderlich lange Kurs sorgt rasch für erste Erfolgserlebnisse. Ein Faktor, der gerade beim Golf Wunder bewirkt.

ERFOLGSSTORY STRAWBERRY TOUR

Anfangs musste er die gastgebenden Clubs noch mühsam überzeugen, doch das Konzept schlug voll ein. Die Strawberry Tour ist seither ein wesentlicher Teil der heimischen Golflandschaft. Sie ermöglicht es Golfern jeder Spielstärke, jeder Nationalität und jeden Alters preisgünstig und ohne spezielle Clubzugehörigkeit zum Fixpreis auf verschiedensten Plätzen Turniere zu spielen.

International sind rund 290 renommierte Golfclubs aus Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien, Ungarn und Tschechien mit dabei. Dadurch können die über 5.000 Spieler das ganze Jahr über an mehr als 900 Turnieren teilnehmen. Und das eben zu niedrigen Fix-Kosten. Auch die Clubs profitieren von grossen Starterfeldern, die die Tageseinnahmen in die Höhe treiben. Eine klassische Win-Win-Situation eben.

Die Serie ist aufgestellt, die Hauptarbeit ist gemacht. Aber natürlich werden die Ergebnisse gepflegt, alles nachgearbeitet, operativ ist ständig etwas zu tun. „Wenn man Erfolg hat, dann hat man eine Freude damit, egal wie viel Arbeit es ist – ich bereue nichts. Ich selbst spiel nicht oft, ich habe kein gutes Handicap aber es macht mir Spass“. Günter Gerhartinger macht sich allerdings Gedanken über die wirtschaftliche Entwicklung. „Die Leute haben nicht mehr so viel Geld. Ich bin gespannt, wie das Jahr laufen wird.“ Den finanziellen Aufwand für Teilnehmer der Strawberry Tour hat er trotz Teuerung gleich belassen. 49 Euro einmalig die Mitglieds-Karte, jedes Turnier kostet nur 39 Euro Startgeld.

GÜNTER GERHARTINGER: EIN LEBEN FÜR GOLF

Auch zum neuen World-Handicap-System hat er eine Meinung. Es fördere die Turnierleidenschaft nicht gerade, zumindest in den Augen von Gerhartinger. „Ein Blödsinn, das neue Handicap-System. Man spielt ein Turnier, und das gut, und verschlechtert sich trotzdem, weil ein Ergebnis aus der Wertung fällt.“ Die Profis auf der PGA-Tour verfolge er nicht so richtig, aber Sepp Straka taugt ihm. Der wäre so cool und entspannt. Eigentlich wie Günter Gerhartinger selbst. Ein entspannter, lässiger und zielstrebiger Golf-Unternehmer. Und sehr sympathisch.

Infos zur Strawberry Tour findet ihr hier. Dieses Interview und eine Übersicht über weitere interessante Turnierserien findet ihr auf simplygolf.at.